Glückseligkeit
stellt sich im Weinbau ein, wenn aus ungeplanten und letztlich auch unplanbaren Situationen etwas Unerwartetes, weil Unerwartbares entsteht, was man nur noch mit dem Wort Schönheit beschreiben kann. Im Jahr 2013 hatte ich geplant, von dem Hárslevelü Weingarten in Siklos neben Sektgrundwein, einen trockenen reduktiven Hárslevelü und eine Spätlese „Bernstein“ zu machen. Nachdem die Trauben für den Sektgrundwein am 25.9.2013 gelesen waren, stellte ich fest, dass sich in erheblichen Maße Bortytis cinerea im Weinberg ausbreitet. Diese Situation ist für Villány relativ selten und tritt vielleicht alle 10-15 Jahre auf. Ich entschied daraufhin, alle Trauben hängen zu lassen, in der Erwartung einer Trockenbeerenauslese mit hohem Botrytisanteil, aber auch verbunden mit dem Risiko die gesamte Ernte zu verlieren. Als wir die Trauben dann am 31. Oktober 2013 lasen, waren ca. 80% von Botrytis cinerea befallen, was die Lesemannschaft und meine Mitarbeiter mangels Erfahrung mit Botrytistrauben in helle Aufregung versetzte. Entsprechend spannungsgeladen war die Ernte und aufwändige Verarbeitung der Trauben. Das Ergebnis aus ca. 2,4 t Trauben waren ca. 700 l Most mit 35° Zucker Klosterneuburg (ca. 180° Oechsle), was ca. 400 gr. Zucker pro Liter Most entspricht. Als die Gärung, die behütet wurde wie ein rohes, auszubrütendes Ei, schließlich bei 11,5 % Alkohol durch Abkühlung gestoppt wurde, fiel mit der Verkostung des Weines die ganze Anspannung ab und es blieb GLÜCKSELIGKEIT.
Hummel Villány Hárslevelü Glückseligkeit Trockenbeerenauslese 2013
Betörender Duft nach Lindenblüten und Honig. Fülle und Schmelz am Gaumen, befeuert von lebendiger Säure, erfüllt von mannigfaltiger reifer Frucht, getragen von feiner Mineralität. Ein Wein für die Ewigkeit. Reine, flüssige Glückseligkeit.
VA 11,49 % GE 255,9 g/l RZ 193,3 g/l S 7,6 g/l